Kapitel 4.2

Sektorrisiken

Review-Prozess 2021

Ziele zu den einzelnen Sektorrisiken

Im Review-Prozess gehen die Unternehmen gezielt ihre schwerwiegendsten Risiken an. Sie machen einen individuelle Risikoanalyse und leiten zu den elf Sektorrisiken Ziele und Maßnahmen ab. Damit leisten sie einen Beitrag zur Erreichung der Bündnisziele.

Wenn Sie unten eins der Sektorrisiken anklicken, sehen Sie, was das dazugehörige Bündnisziel ist und welche Ziele sich die Bündnisunternehmen für sich selbst und bei ihren Zulieferern gesetzt haben. Verlinkt ist außerdem die jeweilige Sektorrisiko-Detailseite auf der Textilbündnis-Website.

Als Ziele werden häufig genannt:

  • Schulungen, um zur Sensibilisierung für das Sektorrisiko beizutragen
  • Analysen und Datenabfragen für mehr Transparenz über die Lieferkette
  • Audits, um die Einhaltung der Vorgaben zu überprüfen und Missstände zu korrigieren
  • Zertifikate und Standards, beispielsweise beim Einkauf von Rohmaterialien und Chemikalien
  • engere Zusammenarbeit mit Lieferanten und Capacity Development (Kompetenzaufbau)
  • Formulierung von Anforderungen an Lieferanten zur Umsetzung des Sorgfaltspflichtenansatzes

Umweltschutz & Ressourceneinsatz

Bündnisziel

Weitere Umweltschäden in der Wertschöpfungskette sind vermieden; der Ressourcenverbrauch in der Wertschöpfungskette ist optimiert.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Umweltschutz, Ressourceneinsatz & Fasern haben sich die Unternehmen insgesamt 106 Ziele gesetzt. Die Ziele und Maßnahmen mit Fokus auf das eigene Unternehmen dominieren, es gibt aber auch welche für die tiefere Lieferkette.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Anpassung des Einkaufs, unter anderem durch eine Steigerung des Anteils nachhaltiger Fasern und die Verwendung von Zertifikaten
  • Anpassung der Produktentwicklung mit einem Fokus auf Kreislaufwirtschaft, Recycling und Zertifikaten
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Analysen

Bei Tier II (Materialherstellung) und Tier III (Rohstoffaufbereitung):

  • Sensibilisierung, zum Beispiel durch Marketing und Kommunikation zur Absatzförderung nachhaltiger Produkte sowie zur Sensibilisierung zu Produktnutzung und Recycling, beispielsweise durch Pflegeanleitungen und Recycling-Angebote
  • Produktentwicklung bezüglich Kreislaufschließung, abbaufähigen Produkten, Recycling und Resteverwertung in der Produktion

Bei Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Zertifikate und Standards
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, beispielsweise durch Pilotprojekte, zum Beispiel zu Wassermanagement

Beispielhafte Ziele

„2025 sollen die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in den relevanten Kernprozessen verankert sein.“ – Otto Group

„By 2025 40% reduction in water consumption at Tier 2 supplier facilities (against 2017 baseline).“ – adidas

„Zero Waste bis 2025.“ – Lodenfrey

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Umweltschutz & Ressourceneinsatz.

Löhne & Sozialleistungen

Bündnisziel

In allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette werden existenzsichernder Löhne gezahlt.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Löhne und Sozialleistungen haben sich die Unternehmen insgesamt 92 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf das eigene Unternehmen und auf der Lieferkettenstufe der finalen Produktherstellung und Konfektionierung (Tier 1).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Erarbeiten einer Strategie
  • Analyse und Anpassung der Einkaufspraktiken
  • Sensibilisierung im Einkauf
  • Verankerung im Unternehmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Zusammenarbeit mit den Produzenten, zum Beispiel bei der Analyse der Lohnlücken und der Definition von Ziel-Löhnen
  • Schulungen und Sensibilisierung

Beispielhaftes Ziel

„Errichtung einer konzernübergreifenden Arbeitsgruppe (‘expert circle’) zum Thema Living Wages in 2021 mit dem Ziel, eine langfristige Strategie zum Thema existenzsichernde Löhne in 2022 zu erarbeiten und die Inhalte des Living Wage Labs im Konzern zu implementieren.“ – Otto Group

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Löhne und Sozialleistungen.

Vereinigungsfreiheit & Kollektivverhandlungen

Bündnisziel

Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sind in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette ermöglicht.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen haben sich die Unternehmen insgesamt 77 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf die Lieferkettenstufe der finalen Produktherstellung und Konfektionierung (Tier 1). Thematisch geht es vergleichsmäßig häufig um Beschwerdemechanismen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene mit dem Ziel, daraus Maßnahmen abzuleiten
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, zum Beispiel durch Komitees / Arbeitnehmenden-Treffen
  • Sensibilisierung und Schulungen

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • Analysen, unter anderem länderbasierte Risikoanalysen sowie Lieferanten-spezifische Analysen des Status Quo
  • Ausweitung von Beschwerdemechanismen
  • Definition von Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Sensibilisierung und Schulung sowie Wissensaufbau
  • Aufnahme des Themas in Grundsatzerklärung / Policy
  • Einbettung von Richtlinien im eigenen Unternehmen
  • funktionsübergreifende Abstimmung und Einrichten von Arbeitsgruppen

Beispielhafte Ziele

„Somit können mögliche Lohnlücken, wie z.B. in der Näherei in Rumänien, schneller erkannt und beglichen werden. Um diese Lohnstrukturen einzusehen und zu monitoren, planen wir zudem interne Audits auch in der tieferen Lieferkette, z.B. in der Türkei (Nassprozesse).“ – erlich textil

„Im Rahmen der Bündnisinitiative „Existenzsichernde Löhne“ planen wir bis Ende April 2023 im „Living Wage Lab“ den Dialog mit nationalen und internationalen Gewerkschaften und/oder zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie weiteren Initiativen zu suchen, um die systemischen Voraussetzungen für die Verhandlung und Zahlung existenzsichernder Löhne zu verstehen und Ansatzpunkte zu identifizieren, das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen in den genutzten Hauptproduktionsstätten (Tier 1) zu stärken.“ – ALDI Süd

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen.

Kinder- & Zwangsarbeit

Bündnisziel

Es besteht Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form von Kinder- und Zwangsarbeit in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Kinder & Zwangsarbeit haben sich die Unternehmen 84 Ziele gesetzt. Tendenziell dominiert das Thema Kinderarbeit. Der Fokus der Ziele & Maßnahmen liegt stark auf Ebene der Mitgliedsunternehmen und ihren direkten Zulieferern (finale Produktherstellung und Konfektionierung). Verglichen mit anderen Sektorrisiken setzten sich die Bündnisunternehmen darüber hinaus mehr Ziele und Maßnahmen auf Stufe Tier II (Materialherstellung) und Tier III (Rohstoffaufbereitung). 

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Erarbeitung einer Strategie
  • Formulierung von klaren Lieferantenanforderungen (Null-Toleranz zu Kinderarbeit)
  • Anpassung der Einkaufsrichtlinien mit einem starken Fokus auf Zertifizierungen sowie dem Monitoring von unerlaubter Auftragsvergabe

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Lieferantenanforderungen, wie beispielsweise vertragliche Zusicherungen und Null-Toleranz-Policies bzgl. Kinderarbeit

Bei Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Pilotprojekten mit Zertifizierungsgesellschaften, um das Risiko von Kinderarbeit zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für Baumwolle

Beispielhaftes Ziel

„Verringerung des Risikos von Kinder- und Zwangsarbeit in der Baumwollproduktion durch die systematische Steigerung der Transparenz zum Baumwollursprung. Der Baumwollursprung (auf Länderebene) soll bei 40 % des Volumens bis 2023 bekannt sein.“ – Hch. Kettelhack GmbH & Co. KG

Weitere Informationen Sektorrisiko Kinder- und Zwangsarbeit.

Diskriminierung, Belästigung & geschlechtsspezifische Gewalt

Bündnisziel

Es besteht Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung, insbesondere sexueller Belästigung und geschlechtsspezifischer Gewalt in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Diskriminierung, sexuelle Belästigung und geschlechtsspezifische Gewalt haben sich die Unternehmen insgesamt 78 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) sowie auf das eigene Unternehmen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Erarbeiten einer Strategie
  • Erstellen von Lieferantenanforderungen sowie Policies und Richtlinien
  • Anpassung von und Schulung zu Audits
  • Verankerung im Unternehmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Verbesserung von Beschwerdemechanismen sowie Beschwerdemanagement
  • Schulung und Sensibilisierung
  • Audits
  • Austausch mit Arbeiter*innen und das Einrichten von „Anti-Harassment-Committees“
  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen

Beispielhafte Ziele

„Etablieren eines anonymen und verlässlichen Beschwerdesystems für Mitarbeiter*innen aller Produktionspartner auf Tier 1 bis Ende 2022.“ – Hakro

„2023 sind alle Arbeitnehmer*innen bei unserem Tier 1 Produzenten, sofern es die Corona-Pandemie zulässt, zu dem Themen Chancengleichheit und Unterdrückung von Minderheiten geschult. Auch die lokalen Communities vor Ort werden wir in den Themen richtiger Umgang mit unterdrückten Minderheiten und Vermeidung von Diskriminierung sensibilisieren.“ – 3 Freunde

„Bis 2023 werden wir in Zusammenarbeit mit dem GOTS Audits gendersensibler gestalten. Hierzu bleiben wir im engen Austausch mit dem GOTS der aktuell inbegriffen ist, erstmals explizit gender-sensible Sozialaudits in die Praxis umzusetzen. Grundlage ist der Leitfaden „Due Diligence, Social Audits and  Gender-Based Violence and Harassment“, welchen Mitglieder des Textilbündnisses, der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) und der Global Organic Textile Standard (GOTS) 2020 in einem gemeinsamen Projekt zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt entwickelt haben. Wir erhoffen uns hiervon, die unabhängigen Audits nicht nur auszubauen, sondern auch gender-sensibler gestalten zu können.“ – Lanius

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Diskriminierung, sexuelle Belästigung & geschlechtsspezifische Gewalt.

Arbeitszeiten

Bündnisziel

In allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette ist die Einhaltung von Arbeitszeitvorgaben und die Vermeidung von exzessiven Überstunden sichergestellt.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Arbeitszeiten haben sich die Unternehmen insgesamt 65 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) und das eigene Unternehmen. Einige Ziele wurden auch zu Tier II (Materialherstellung) definiert.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Analyse und Anpassung der Einkaufspraktiken
  • Schulung und Sensibilisierung im Einkauf
  • Monitoring tatsächlich geleisteter Überstunden
  • Formulierung von Lieferantenanforderungen
  • vertiefte Analysen mit dem Ziel, daraus Maßnahmen abzuleiten

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Zusammenarbeit mit den Produzenten, beispielweise im Austausch zur Kapazitätsplanung, in der Sensibilisierung und im Capacity Development
  • Monitoring, das heißt Datenabfrage und Systeme zur Erfassung von Arbeitszeiten
  • Analysen
  • Datenerhebung
  • Anpassung der eigenen Einkaufspraktiken

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • vertiefte Analysen und Datenabfrage
  • Ausweitung von Beschwerdemechanismen und Beschwerdemanagement

Beispielhaftes Ziel

„The workers at 20 of our tier 1 factories in China are represented by Health & Safety Committees as a means to voice excessive working hours to their management and our auditors by 2023.“ – KiK

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Arbeitszeiten.

Gesundheit & Sicherheit

Bündnisziel

Brandschutz und Gebäudesicherheit sowie Vermeidung von Arbeitsunfällen sind in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette sichergestellt.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Gesundheit und Sicherheit haben sich die Unternehmen insgesamt 79 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung). Weniger häufig, aber jeweils gleich stark vertreten sind Maßnahmen mit Fokus auf das eigene Unternehmen bzw. mit Fokus auf Tier II (Materialherstellung).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Beitritt zu bzw. Austausch mit Initiativen, zum Beispiel ein Fokus auf die Weiterführung des RMG Sustainability Council (RSC, vormals „Bangladesh Accord“)
  • Analyse und Anpassung der Einkaufspraktiken
  • Regelung des Einkaufs durch Zertifikate
  • Aufnahme des Themas in Grundsatzerklärung / Policy
  • Einbettung im eigenen Unternehmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

Häufig wird auf bereits bestehenden Maßnahmen aufgebaut durch: 

  • Monitoring durch Datenabfrage und Audits
  • Zusammenarbeit und Capacity Development
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Zertifikate

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • Maßnahmen zur Verbesserung von Beschwerdemechanismen
  • Zusammenarbeit und Capacity Development
  • Schulungen und Sensibilisierung
  • Maßnahmen für mehr Lieferkettentransparenz

Bei Tier III (Rohstoffaufbereitung) und Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Zertifikate
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen

Beispielhaftes Ziel

„ALDI setzt sich weiterhin für das Thema Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch ein. Als Mitglied der Brands Association werden wir dies über das Ready Made Garment Sustainability Council (RSC), Nachfolgeorganisation des Accords, umsetzen. In 2021 werden wir Mitglied der Brand Association. Die Mitgliedschaft ermöglicht es uns, weiterhin mit anderen Unternehmen, Gewerkschaften und lokalen Stakeholdern an einem sicheren Arbeitsumfeld für alle Beschäftigten in den Produktionsstätten in Bangladesch, die für ALDI produzieren, arbeiten zu können.“ – Aldi Nord

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Gesundheit und Sicherheit.

Korruption

Bündnisziel

Es besteht Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form von Korruption, Erpressung und Bestechung.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Korruption haben sich die Unternehmen insgesamt 65 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung), gefolgt von Maßnahmen mit Fokus auf das eigene Unternehmen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Sensibilisierung und Schulungen, vor allem im Einkauf
  • Formulierung von Lieferantenanforderungen
  • Einbetten des Themas Korruption in Grundsatzerklärungen und Prozesse

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen, beispielsweise durch die Unterzeichnung des Code of Conduct
  • Sensibilisierung und Schulung
  • Zusammenarbeit und Capacity Development durch gemeinsame Maßnahmen
  • spezifische Analysen

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen
  • Zusammenarbeit und Capacity Development bei direkten Lieferantenbeziehungen (gemeinsame Maßnahmen)

Beispielhaftes Ziel

„Until 2023 we will provide trainings on anti-corruption for at least 80% of the employees in the entire supply chain.“ – Ceres Clothing

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Korruption.

Treibhausgas-Emissionen

Bündnisziel

Treibhausgas-Emissionen sind in der gesamten Wertschöpfungskette minimiert.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Klimaschutz und Treibhausgas-Emissionen haben sich die Unternehmen insgesamt 89 Ziele gesetzt. Die Unternehmen haben sich Ziele und Maßnahmen für alle Stufen der Wertschöpfungskette gesetzt. Ein besonderer Fokus besteht in Bezug auf das eigene Unternehmen und Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Analysen mit Fokus auf die Berechnung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen
  • Definition von Maßnahme

Bei Importeuren und Agenten:

  • Analysen, wie beispielsweise die Berechnung von Scope-3-Emissionen
  • Themen wie nachhaltiger Transport

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Analysen Berechnung von Scope-3-Emissionen
  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene
  • Definition von Maßnahmen
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, zum Beispiel zur Analyse und zur Definition von Maßnahmen
  • Sensibilisierung und Schulungen

Bei Tier II (Materialherstellung), Tier III (Rohstoffaufbereitung) und Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Analysen zur Berechnung von Scope-3-Emissionen
  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene
  • Maßnahmen zur Sortimentsanpassung durch recycelte Rohstoffe bzw. Zertifikate

Beispielhafte Ziele

„100% nachhaltige Textilfasern werden umgesetzt bis 2025. Diese nachhaltigeren Fasern haben einen geringeren CO2-Fußabdruck als konventionelle. Beispielsweise durch geringeren Einsatz von Kunstdünger oder durch Ressourcenschonung durch den Einsatz recycelter Materialien.“ – Tchibo

„Berechnung des kompletten Company Carbon Footprints (baseline) inkl. Scope 3 unter Berücksichtigung von Primärdaten von Tier 4 und Tier 2 bis Ende des Berichtszeitraums.“ – Ortovox

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Treibhausgas-Emissionen.

Chemikalieneinsatz & Abwasser

Bündnisziel

Es treten keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt durch den Einsatz von Chemikalien in der Wertschöpfungskette ein.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Chemikalieneinsatz & Abwasser haben sich die Unternehmen insgesamt 95 Ziele gesetzt. Die Ziele und Maßnahmen fokussieren stark auf Tier II (Materialherstellung), gefolgt von Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) und dem eigenen Unternehmen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Anpassung des Einkaufs durch Verwendung von Zertifikaten
  • Erstellen von Lieferantenanforderungen
  • Aufbau oder die Anpassung von Monitoringsystemen
  • Wissensaufbau

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) und Tier II (Materialherstellung):

  • Zertifikate und Standards (ZDHC-MRSL, Chemical Management 4sustainability)
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, insbesondere zu Chemikalienmanagement, Umsetzung der Zertifizierung, Pilotprojekte
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen
  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene (inkl. Datenabfrage)

Beispielhafte Ziele

„Wir werden bis Ende 2023 an alle Lieferanten auf Tier 2 und Tier 3 Ebene die ZDHC-MRSL kommunizieren und anschließend analysieren, wer konform ist. Bei einer Nichtkonformität werden wir Ihnen die Unterstützungsangebote zur Verfügung stellen.“ – Karl Dieckhoff

„80% der Nassprozessfabriken haben einen Abwassertest oder ZDHC InCheck Report bis 2023.“ – Tchibo

„Unser Ziel ist es innerhalb der nächsten 2 Jahre ein Chemikalien- und Abwassermanagement aufzubauen. Außerdem möchten wir die im Rahmen von Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) entwickelten Manufacturing Restricted Substances List (ZDHC MRSL) an Lieferanten und Produzenten kommunizieren und innerhalb der nächsten 2 Jahre etablieren.“ – erlich textil

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Chemikalieneinsatz & Abwasser.

Tierwohl

Bündnisziel

Jegliche Praktiken, die das Wohlergehen von Tieren in der Wertschöpfungskette gefährden, sind eliminiert.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Tierwohl haben sich die Unternehmen insgesamt 41 Ziele gesetzt. Die meisten Ziele und Maßnahmen fokussieren auf Tier IV (Rohstoffgewinnung), weitere auf das eigene Unternehmen sowie Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Formulierung und Kommunikation von Policies und Richtlinien, meist zu Lieferantenanforderungen
  • Sortiment- und Einkaufsanpassungen bzgl. einer Verwendung von Zertifikaten bzw. der Suche nach alternativen Rohstoffen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen, wie zum Beispiel Garantien zum Ausschluss von Mulesing

Bei Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Zusammenarbeit mit Zertifizierungssystemen, insbesondere bei Wolle

Beispielhafte Ziele

„Um die Kollektion aus Schurwolle wieder in Produktion gehen zu lassen, ist unser Ziel, einen Lieferanten zu finden, der Wolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT), Schurwolle mit dem „Responsible Wool Standard“ oder Wolle als Abfallprodukt anbietet. Solange wird die Kollektion nicht nachproduziert.“ – erlich textil

„Anteil an biologischer oder RWS zertifizierter Wolle auf 15% steigern bis 2023. Einführung eines neuen ERP [Enterprise Resource Planning] Systems, was das systematische Erfassen von Zertifikaten und Informationen zur Herkunft der Wolle ermöglicht und so mehr Transparenz schafft.“ – Lodenfrey

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Tierwohl.

Umweltschutz & Ressourceneinsatz

Bündnisziel

Weitere Umweltschäden in der Wertschöpfungskette sind vermieden; der Ressourcenverbrauch in der Wertschöpfungskette ist optimiert.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Umweltschutz, Ressourceneinsatz & Fasern haben sich die Unternehmen insgesamt 106 Ziele gesetzt. Die Ziele und Maßnahmen mit Fokus auf das eigene Unternehmen dominieren, es gibt aber auch welche für die tiefere Lieferkette.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Anpassung des Einkaufs, unter anderem durch eine Steigerung des Anteils nachhaltiger Fasern und die Verwendung von Zertifikaten
  • Anpassung der Produktentwicklung mit einem Fokus auf Kreislaufwirtschaft, Recycling und Zertifikaten
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Analysen

Bei Tier II (Materialherstellung) und Tier III (Rohstoffaufbereitung):

  • Sensibilisierung, zum Beispiel durch Marketing und Kommunikation zur Absatzförderung nachhaltiger Produkte sowie zur Sensibilisierung zu Produktnutzung und Recycling, beispielsweise durch Pflegeanleitungen und Recycling-Angebote
  • Produktentwicklung bezüglich Kreislaufschließung, abbaufähigen Produkten, Recycling und Resteverwertung in der Produktion

Bei Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Zertifikate und Standards
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, beispielsweise durch Pilotprojekte, zum Beispiel zu Wassermanagement

Beispielhafte Ziele

„2025 sollen die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in den relevanten Kernprozessen verankert sein.“ – Otto Group

„By 2025 40% reduction in water consumption at Tier 2 supplier facilities (against 2017 baseline).“ – adidas

„Zero Waste bis 2025.“ – Lodenfrey

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Umweltschutz & Ressourceneinsatz.

Löhne & Sozialleistungen

Bündnisziel

In allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette werden existenzsichernder Löhne gezahlt.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Löhne und Sozialleistungen haben sich die Unternehmen insgesamt 92 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf das eigene Unternehmen und auf der Lieferkettenstufe der finalen Produktherstellung und Konfektionierung (Tier 1).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Erarbeiten einer Strategie
  • Analyse und Anpassung der Einkaufspraktiken
  • Sensibilisierung im Einkauf
  • Verankerung im Unternehmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Zusammenarbeit mit den Produzenten, zum Beispiel bei der Analyse der Lohnlücken und der Definition von Ziel-Löhnen
  • Schulungen und Sensibilisierung

Beispielhaftes Ziel

„Errichtung einer konzernübergreifenden Arbeitsgruppe (‘expert circle’) zum Thema Living Wages in 2021 mit dem Ziel, eine langfristige Strategie zum Thema existenzsichernde Löhne in 2022 zu erarbeiten und die Inhalte des Living Wage Labs im Konzern zu implementieren.“ – Otto Group

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Löhne und Sozialleistungen.

Vereinigungsfreiheit & Kollektivverhandlungen

Bündnisziel

Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sind in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette ermöglicht.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen haben sich die Unternehmen insgesamt 77 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf die Lieferkettenstufe der finalen Produktherstellung und Konfektionierung (Tier 1). Thematisch geht es vergleichsmäßig häufig um Beschwerdemechanismen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene mit dem Ziel, daraus Maßnahmen abzuleiten
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, zum Beispiel durch Komitees / Arbeitnehmenden-Treffen
  • Sensibilisierung und Schulungen

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • Analysen, unter anderem länderbasierte Risikoanalysen sowie Lieferanten-spezifische Analysen des Status Quo
  • Ausweitung von Beschwerdemechanismen
  • Definition von Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Sensibilisierung und Schulung sowie Wissensaufbau
  • Aufnahme des Themas in Grundsatzerklärung / Policy
  • Einbettung von Richtlinien im eigenen Unternehmen
  • funktionsübergreifende Abstimmung und Einrichten von Arbeitsgruppen

Beispielhafte Ziele

„Somit können mögliche Lohnlücken, wie z.B. in der Näherei in Rumänien, schneller erkannt und beglichen werden. Um diese Lohnstrukturen einzusehen und zu monitoren, planen wir zudem interne Audits auch in der tieferen Lieferkette, z.B. in der Türkei (Nassprozesse).“ – erlich textil

„Im Rahmen der Bündnisinitiative „Existenzsichernde Löhne“ planen wir bis Ende April 2023 im „Living Wage Lab“ den Dialog mit nationalen und internationalen Gewerkschaften und/oder zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie weiteren Initiativen zu suchen, um die systemischen Voraussetzungen für die Verhandlung und Zahlung existenzsichernder Löhne zu verstehen und Ansatzpunkte zu identifizieren, das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen in den genutzten Hauptproduktionsstätten (Tier 1) zu stärken.“ – ALDI Süd

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen.

Kinder- & Zwangsarbeit

Bündnisziel

Es besteht Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form von Kinder- und Zwangsarbeit in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Kinder & Zwangsarbeit haben sich die Unternehmen 84 Ziele gesetzt. Tendenziell dominiert das Thema Kinderarbeit. Der Fokus der Ziele & Maßnahmen liegt stark auf Ebene der Mitgliedsunternehmen und ihren direkten Zulieferern (finale Produktherstellung und Konfektionierung). Verglichen mit anderen Sektorrisiken setzten sich die Bündnisunternehmen darüber hinaus mehr Ziele und Maßnahmen auf Stufe Tier II (Materialherstellung) und Tier III (Rohstoffaufbereitung). 

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Erarbeitung einer Strategie
  • Formulierung von klaren Lieferantenanforderungen (Null-Toleranz zu Kinderarbeit)
  • Anpassung der Einkaufsrichtlinien mit einem starken Fokus auf Zertifizierungen sowie dem Monitoring von unerlaubter Auftragsvergabe

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Lieferantenanforderungen, wie beispielsweise vertragliche Zusicherungen und Null-Toleranz-Policies bzgl. Kinderarbeit

Bei Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Pilotprojekten mit Zertifizierungsgesellschaften, um das Risiko von Kinderarbeit zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für Baumwolle

Beispielhaftes Ziel

„Verringerung des Risikos von Kinder- und Zwangsarbeit in der Baumwollproduktion durch die systematische Steigerung der Transparenz zum Baumwollursprung. Der Baumwollursprung (auf Länderebene) soll bei 40 % des Volumens bis 2023 bekannt sein.“ – Hch. Kettelhack GmbH & Co. KG

Weitere Informationen Sektorrisiko Kinder- und Zwangsarbeit.

Diskriminierung, Belästigung & geschlechtsspezifische Gewalt

Bündnisziel

Es besteht Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung, insbesondere sexueller Belästigung und geschlechtsspezifischer Gewalt in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Diskriminierung, sexuelle Belästigung und geschlechtsspezifische Gewalt haben sich die Unternehmen insgesamt 78 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) sowie auf das eigene Unternehmen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Erarbeiten einer Strategie
  • Erstellen von Lieferantenanforderungen sowie Policies und Richtlinien
  • Anpassung von und Schulung zu Audits
  • Verankerung im Unternehmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Verbesserung von Beschwerdemechanismen sowie Beschwerdemanagement
  • Schulung und Sensibilisierung
  • Audits
  • Austausch mit Arbeiter*innen und das Einrichten von „Anti-Harassment-Committees“
  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen

Beispielhafte Ziele

„Etablieren eines anonymen und verlässlichen Beschwerdesystems für Mitarbeiter*innen aller Produktionspartner auf Tier 1 bis Ende 2022.“ – Hakro

„2023 sind alle Arbeitnehmer*innen bei unserem Tier 1 Produzenten, sofern es die Corona-Pandemie zulässt, zu dem Themen Chancengleichheit und Unterdrückung von Minderheiten geschult. Auch die lokalen Communities vor Ort werden wir in den Themen richtiger Umgang mit unterdrückten Minderheiten und Vermeidung von Diskriminierung sensibilisieren.“ – 3 Freunde

„Bis 2023 werden wir in Zusammenarbeit mit dem GOTS Audits gendersensibler gestalten. Hierzu bleiben wir im engen Austausch mit dem GOTS der aktuell inbegriffen ist, erstmals explizit gender-sensible Sozialaudits in die Praxis umzusetzen. Grundlage ist der Leitfaden „Due Diligence, Social Audits and  Gender-Based Violence and Harassment“, welchen Mitglieder des Textilbündnisses, der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) und der Global Organic Textile Standard (GOTS) 2020 in einem gemeinsamen Projekt zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt entwickelt haben. Wir erhoffen uns hiervon, die unabhängigen Audits nicht nur auszubauen, sondern auch gender-sensibler gestalten zu können.“ – Lanius

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Diskriminierung, sexuelle Belästigung & geschlechtsspezifische Gewalt.

Arbeitszeiten

Bündnisziel

In allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette ist die Einhaltung von Arbeitszeitvorgaben und die Vermeidung von exzessiven Überstunden sichergestellt.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Arbeitszeiten haben sich die Unternehmen insgesamt 65 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) und das eigene Unternehmen. Einige Ziele wurden auch zu Tier II (Materialherstellung) definiert.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Analyse und Anpassung der Einkaufspraktiken
  • Schulung und Sensibilisierung im Einkauf
  • Monitoring tatsächlich geleisteter Überstunden
  • Formulierung von Lieferantenanforderungen
  • vertiefte Analysen mit dem Ziel, daraus Maßnahmen abzuleiten

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Zusammenarbeit mit den Produzenten, beispielweise im Austausch zur Kapazitätsplanung, in der Sensibilisierung und im Capacity Development
  • Monitoring, das heißt Datenabfrage und Systeme zur Erfassung von Arbeitszeiten
  • Analysen
  • Datenerhebung
  • Anpassung der eigenen Einkaufspraktiken

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • vertiefte Analysen und Datenabfrage
  • Ausweitung von Beschwerdemechanismen und Beschwerdemanagement

Beispielhaftes Ziel

„The workers at 20 of our tier 1 factories in China are represented by Health & Safety Committees as a means to voice excessive working hours to their management and our auditors by 2023.“ – KiK

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Arbeitszeiten.

Gesundheit & Sicherheit

Bündnisziel

Brandschutz und Gebäudesicherheit sowie Vermeidung von Arbeitsunfällen sind in allen Betrieben/bei allen Geschäftspartnern in der Wertschöpfungskette sichergestellt.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Gesundheit und Sicherheit haben sich die Unternehmen insgesamt 79 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung). Weniger häufig, aber jeweils gleich stark vertreten sind Maßnahmen mit Fokus auf das eigene Unternehmen bzw. mit Fokus auf Tier II (Materialherstellung).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Beitritt zu bzw. Austausch mit Initiativen, zum Beispiel ein Fokus auf die Weiterführung des RMG Sustainability Council (RSC, vormals „Bangladesh Accord“)
  • Analyse und Anpassung der Einkaufspraktiken
  • Regelung des Einkaufs durch Zertifikate
  • Aufnahme des Themas in Grundsatzerklärung / Policy
  • Einbettung im eigenen Unternehmen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

Häufig wird auf bereits bestehenden Maßnahmen aufgebaut durch: 

  • Monitoring durch Datenabfrage und Audits
  • Zusammenarbeit und Capacity Development
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Zertifikate

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • Maßnahmen zur Verbesserung von Beschwerdemechanismen
  • Zusammenarbeit und Capacity Development
  • Schulungen und Sensibilisierung
  • Maßnahmen für mehr Lieferkettentransparenz

Bei Tier III (Rohstoffaufbereitung) und Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Zertifikate
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen

Beispielhaftes Ziel

„ALDI setzt sich weiterhin für das Thema Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch ein. Als Mitglied der Brands Association werden wir dies über das Ready Made Garment Sustainability Council (RSC), Nachfolgeorganisation des Accords, umsetzen. In 2021 werden wir Mitglied der Brand Association. Die Mitgliedschaft ermöglicht es uns, weiterhin mit anderen Unternehmen, Gewerkschaften und lokalen Stakeholdern an einem sicheren Arbeitsumfeld für alle Beschäftigten in den Produktionsstätten in Bangladesch, die für ALDI produzieren, arbeiten zu können.“ – Aldi Nord

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Gesundheit und Sicherheit.

Korruption

Bündnisziel

Es besteht Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form von Korruption, Erpressung und Bestechung.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Korruption haben sich die Unternehmen insgesamt 65 Ziele gesetzt. Der Großteil der Ziele und Maßnahmen fokussiert auf Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung), gefolgt von Maßnahmen mit Fokus auf das eigene Unternehmen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Sensibilisierung und Schulungen, vor allem im Einkauf
  • Formulierung von Lieferantenanforderungen
  • Einbetten des Themas Korruption in Grundsatzerklärungen und Prozesse

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen, beispielsweise durch die Unterzeichnung des Code of Conduct
  • Sensibilisierung und Schulung
  • Zusammenarbeit und Capacity Development durch gemeinsame Maßnahmen
  • spezifische Analysen

Bei Tier II (Materialherstellung):

  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen
  • Zusammenarbeit und Capacity Development bei direkten Lieferantenbeziehungen (gemeinsame Maßnahmen)

Beispielhaftes Ziel

„Until 2023 we will provide trainings on anti-corruption for at least 80% of the employees in the entire supply chain.“ – Ceres Clothing

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Korruption.

Treibhausgas-Emissionen

Bündnisziel

Treibhausgas-Emissionen sind in der gesamten Wertschöpfungskette minimiert.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Klimaschutz und Treibhausgas-Emissionen haben sich die Unternehmen insgesamt 89 Ziele gesetzt. Die Unternehmen haben sich Ziele und Maßnahmen für alle Stufen der Wertschöpfungskette gesetzt. Ein besonderer Fokus besteht in Bezug auf das eigene Unternehmen und Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Analysen mit Fokus auf die Berechnung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen
  • Definition von Maßnahme

Bei Importeuren und Agenten:

  • Analysen, wie beispielsweise die Berechnung von Scope-3-Emissionen
  • Themen wie nachhaltiger Transport

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Analysen Berechnung von Scope-3-Emissionen
  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene
  • Definition von Maßnahmen
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, zum Beispiel zur Analyse und zur Definition von Maßnahmen
  • Sensibilisierung und Schulungen

Bei Tier II (Materialherstellung), Tier III (Rohstoffaufbereitung) und Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Analysen zur Berechnung von Scope-3-Emissionen
  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene
  • Maßnahmen zur Sortimentsanpassung durch recycelte Rohstoffe bzw. Zertifikate

Beispielhafte Ziele

„100% nachhaltige Textilfasern werden umgesetzt bis 2025. Diese nachhaltigeren Fasern haben einen geringeren CO2-Fußabdruck als konventionelle. Beispielsweise durch geringeren Einsatz von Kunstdünger oder durch Ressourcenschonung durch den Einsatz recycelter Materialien.“ – Tchibo

„Berechnung des kompletten Company Carbon Footprints (baseline) inkl. Scope 3 unter Berücksichtigung von Primärdaten von Tier 4 und Tier 2 bis Ende des Berichtszeitraums.“ – Ortovox

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Treibhausgas-Emissionen.

Chemikalieneinsatz & Abwasser

Bündnisziel

Es treten keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt durch den Einsatz von Chemikalien in der Wertschöpfungskette ein.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Chemikalieneinsatz & Abwasser haben sich die Unternehmen insgesamt 95 Ziele gesetzt. Die Ziele und Maßnahmen fokussieren stark auf Tier II (Materialherstellung), gefolgt von Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) und dem eigenen Unternehmen.

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Anpassung des Einkaufs durch Verwendung von Zertifikaten
  • Erstellen von Lieferantenanforderungen
  • Aufbau oder die Anpassung von Monitoringsystemen
  • Wissensaufbau

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung) und Tier II (Materialherstellung):

  • Zertifikate und Standards (ZDHC-MRSL, Chemical Management 4sustainability)
  • Zusammenarbeit und Capacity Development, insbesondere zu Chemikalienmanagement, Umsetzung der Zertifizierung, Pilotprojekte
  • Sensibilisierung und Schulungen
  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen
  • Analysen zum Status quo auf Lieferantenebene (inkl. Datenabfrage)

Beispielhafte Ziele

„Wir werden bis Ende 2023 an alle Lieferanten auf Tier 2 und Tier 3 Ebene die ZDHC-MRSL kommunizieren und anschließend analysieren, wer konform ist. Bei einer Nichtkonformität werden wir Ihnen die Unterstützungsangebote zur Verfügung stellen.“ – Karl Dieckhoff

„80% der Nassprozessfabriken haben einen Abwassertest oder ZDHC InCheck Report bis 2023.“ – Tchibo

„Unser Ziel ist es innerhalb der nächsten 2 Jahre ein Chemikalien- und Abwassermanagement aufzubauen. Außerdem möchten wir die im Rahmen von Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) entwickelten Manufacturing Restricted Substances List (ZDHC MRSL) an Lieferanten und Produzenten kommunizieren und innerhalb der nächsten 2 Jahre etablieren.“ – erlich textil

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Chemikalieneinsatz & Abwasser.

Tierwohl

Bündnisziel

Jegliche Praktiken, die das Wohlergehen von Tieren in der Wertschöpfungskette gefährden, sind eliminiert.

Review-Prozess 2021

Für das Sektorrisiko Tierwohl haben sich die Unternehmen insgesamt 41 Ziele gesetzt. Die meisten Ziele und Maßnahmen fokussieren auf Tier IV (Rohstoffgewinnung), weitere auf das eigene Unternehmen sowie Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung).

Inhalte der Maßnahmen

Bei den Mitgliedsunternehmen:

  • Formulierung und Kommunikation von Policies und Richtlinien, meist zu Lieferantenanforderungen
  • Sortiment- und Einkaufsanpassungen bzgl. einer Verwendung von Zertifikaten bzw. der Suche nach alternativen Rohstoffen

Bei Tier I (finale Produktherstellung und Konfektionierung):

  • Weitergabe von Lieferantenanforderungen, wie zum Beispiel Garantien zum Ausschluss von Mulesing

Bei Tier IV (Rohstoffgewinnung):

  • Zusammenarbeit mit Zertifizierungssystemen, insbesondere bei Wolle

Beispielhafte Ziele

„Um die Kollektion aus Schurwolle wieder in Produktion gehen zu lassen, ist unser Ziel, einen Lieferanten zu finden, der Wolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT), Schurwolle mit dem „Responsible Wool Standard“ oder Wolle als Abfallprodukt anbietet. Solange wird die Kollektion nicht nachproduziert.“ – erlich textil

„Anteil an biologischer oder RWS zertifizierter Wolle auf 15% steigern bis 2023. Einführung eines neuen ERP [Enterprise Resource Planning] Systems, was das systematische Erfassen von Zertifikaten und Informationen zur Herkunft der Wolle ermöglicht und so mehr Transparenz schafft.“ – Lodenfrey

Weitere Informationen zum Sektorrisiko Tierwohl.

Kapitel 4.1
Review-Prozess: Einleitung
Kapitel 4.3
Review-Prozess im Rückblick