Kapitel 2

Grußwort

Von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze

Copyright: BPA/Steffen Kugler

Sehr geehrte Bündnismitglieder, sehr geehrte Lesende, 

das Bündnis für nachhaltige Textilien setzt sich seit nunmehr sieben Jahren für bessere soziale und ökologische Bedingungen in der weltweiten Textilproduktion ein. Trotz der Corona-Pandemie und der strukturellen Herausforderungen in der Wertschöpfungskette wurden im letzten Jahr wieder wichtige Fortschritte erzielt. 

Das Bündnis leistet einen wichtigen Beitrag zu hochrelevanten Themen, die ich gemeinsam mit Ihnen als Schwerpunkte der deutschen Entwicklungspolitik in den kommenden Jahren voranbringen möchte. Als Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung freue ich mich deshalb sehr, das Bündnis zu unterstützen:   

Insbesondere in einem Sektor, in dem die meisten Arbeitskräfte weiblich sind, ist es wichtig, die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen in den Blick zu nehmen und gezielt gegen Missstände und Diskriminierung vorzugehen. In der Expert*innen-Gruppe zu geschlechtsspezifischer Gewalt tauschen Sie sich bereits zu Handlungsmöglichkeiten und Best Practices aus. Das Textilbündnis bietet hier eine Plattform, die gegenseitige Unterstützung und Wissensaustausch erst möglich macht. 

Arbeit schützt nicht immer vor Hunger und Armut – ein existenzsichernder Lohn jedoch schon. Ich begrüße daher sehr, dass sich Bündnismitglieder im Living Wage Lab zusammentun, um skalierbare Strategien hin zu existenzsichernden Löhnen zu entwickeln. Schließlich müssen alle Beteiligten zusammenwirken, um nachhaltige, strukturelle Veränderungen zu schaffen.  

Die Klimakrise trifft die ärmsten Länder am härtesten, darunter auch viele Textilproduktionsländer. Nur mit kleinen Anpassungen wird man diesem globalen Problem nicht angemessen begegnen können. Es erfordert ein grundlegendes Umdenken. Im Bündnis setzen Sie sich intensiv mit alternativen Geschäftsmodellen und einer kreislauffähigen Textilwirtschaft auseinander. Das ist ein erster wichtiger Schritt! 

Gemeinsam deckt das Textilbündnis fast die Hälfte des deutschen Textileinzelhandelsmarktes ab. Das bringt große Verantwortung mit sich. Aber auch die Chance, wichtige Impulse zu setzen und der Branche den Weg hin zu einer zukunftsfähigen, sozialen und nachhaltigen Textilwirtschaft zu weisen. 

Seit das Bündnis 2014 gegründet wurde hat sich vieles verändert. Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz müssen Unternehmen erstmalig Sorgfaltspflichten verbindlich erfüllen. Der kürzlich veröffentliche Legislativvorschlag der Europäischen Kommission geht in seinen Anforderungen sogar darüber hinaus und ermöglicht große entwicklungspolitische Fortschritte. 

Dies wird dem Textilbündnis eine zusätzliche Bedeutung geben. Zum einen können Multi-Stakeholder-Initiativen – wie auch im Vorschlag der Europäischen Kommission beschrieben – bei der Umsetzung verpflichtender Vorgaben unterstützen. Zum anderen bleibt das Bündnis eine Vorreiterinitiative, die über gesetzliche Mindestanforderungen hinausgeht. Es kann Akzente insbesondere dort setzen, wo ein Gesetz ergänzt werden muss. 

Als ambitionierte Initiative entwickelt sich das Bündnis kontinuierlich weiter. Und Sie alle gestalten diese Entwicklung mit, bringen Ihre Expertise ein und treten in Austausch miteinander.  

Ich bedanke mich deshalb herzlich für Ihr wichtiges Engagement und freue mich über die gute Zusammenarbeit! 

Svenja Schulze 

Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung  

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